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Die Welt im Seminar - WIPOS 2022

24. 02. 2022

 

Die aktuelle Politik nicht nur passiv in den Medien zu verfolgen, sondern einmal selbst am Verhandlungstisch zu sitzen – diese Gelegenheit bot den Wirtschafts- und Politik-Kursen des Jahrgangs 12 das diesjährige WIPOS-Seminar. Vom 17. bis zum 20. Januar zogen insgesamt elf „Nationen“ ins EC-Begegnungs- und Bildungszentrum Woltersdorf. Sie bestanden je aus Regierungschef, Wirtschaftsminister und Verbraucherschutzminister.

 

Nachdem sich jede Region in einem Vortrag präsentiert und Ziele für das politische, wirtschaftliche und ökologische Handeln formuliert hatte, begann auch schon die Simulation. In Abständen von etwa einem halben Tag, den sogenannten WIPOS-Jahren, traf so manche Herausforderung und Katastrophe auf die Regionen, die dann mit geeigneten Programmen gelöst werden wollten. Was würden die USA gegen die Raubzüge auf Amazon-Züge unternehmen? Hatte Europa noch eine Chance, den Anstieg des Meeresspiegels mit seinen Klimaschutzmaßnahmen einzudämmen? Wie würde es nach Japans Insolvenz für die Regierung weitergehen? Und würden Südostasien, Arabien, China und Zentralasien an einem Strang ziehen, um bei der Staatsgründung der Uiguren zu helfen?

 

Waren Programme verfasst, ging es zur praktischen Umsetzung beispielsweise in den Kartenraum. Hier erfolgten nicht nur militärische Aktionen, sondern vor allem der Austausch von Diplomaten. Die Wirtschaftsminister dagegen trafen sich im Wirtschaftsraum, um auf Englisch mit Energie-, Rohstoff-, Industrie- und Agrargütern sowie Müll zu handeln.

 

Überwacht wurde das Geschehen von der Weltbank und der UN. Auch die NGO’s waren vertreten und machten mit kreativen Kampagnen immer wieder auf die Verletzung von Menschenrechten oder Umweltprobleme aufmerksam. Die Weltpresse begleitete das Geschehen und sorgte mit ihren jährlichen Meldungen so manches Mal für Furore.

 

Am Ende eines jeden WIPOS-Jahres gaben alle Regionen und internationale Organisationen ihren Abschlussbericht und es wurden Vorbereitungen für kommende Jahr getroffen. Besonders das „Auswürfeln“ des Wetters gestaltete sich als sehr amüsant.

 

Nach dem fünften und letzten WIPOS-Jahr war das Erstaunen groß, wie weit jeder Einzelne über sich hinausgewachsen war – wie diplomatisch mit den großen Problemen der Welt im Chaos der Programme, Verträge und Medienberichterstattungen umgegangen worden war.

 

So wundert es nicht, dass sich für die meisten nun auch der Blick auf die aktuelle Politik verändert hat: Schließlich steckte man selbst einige Zeit in der Haut der Regierung und musste in kürzester Zeit schwerwiegende Entscheidungen treffen. Und wohl eine der wichtigsten Erkenntnisse der Woche lautete: In einem Krieg gibt es keinen Sieger.

 

Von Sophie Kamann

 

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